Halbjahresbericht 2012-2

Reparaturen und die Bereitstellung diverser Hilfsmittel, wie Spezialmatratzen- und -kissen gegen Wundliegen bildeten eine wesentlichen Posten unseres Budgets, soweit es um Tepexpan und Chiautla ging.

In Tepexpan übernahmen wir einen Teil der Kosten für eine dringend erforderliche Zahnbehandlung bei einem der Behinderten.

Mit Noé Martínez ist es uns nach langer Suche endlich gelungen, einen wirklich kompetenten und überaus hilfsbereiten Techniker für die Reparatur sowohl manueller wie motorisierter Rollstühle zu finden, der diverse größere und kleinere Probleme der Rollstuhlfahrer lösen konnte. Außerdem machte er 14 manuelle Rollstühle wieder gebrauchsfähig, die in Tepexpan bei dem Gerümpel gelandet waren.

Ein weiterer großer Gewinn war die Entdeckung der Firma Urquieta, die Hörgeräte (meist deutsche Fabrikate) verkauft und deren Inhaber und sein technischer Leiter mit ebenso viel Sachverstand wie Einfühlungsvermögen mehrere unserer Leute beraten und mit Hörhilfen ausgerüstet haben. Zudem erklärten beide Herren, dass wir auch in Zukunft bei ihnen immer bestmögliche Bedingungen bekommen würden.

Keinen Erfolg konnten wir leider bei den Bemühungen verbuchen, die Vizentiner Schwestern zum Verbleiben in Tepexpan zu bewegen. Auf Grund von Personalmangel und Überalterung beschloss die Provinzialin, die wenigen verbleibenden Schwestern von Tepexpan abzuziehen und weder die dortigen Betroffenen noch wir konnten mit Bittbriefen und Überredungsversuchen etwas daran ändern. Dies erfüllt uns mit Sorge, denn die Schwestern hatten bisher immer ihre schützende Hand über die Heiminsassen gehalten und konnten sie vor mancher Willkür seitens der Heimleitung und der Regierung des Bundesstaates, der das Heim untersteht, bewahren.

In Chiautla gab es wieder Gelegenheiten zu einer ganzen Reihe von Hilfsmaßnahmen.

So etwa ergab sich unser erster Kontakt mit der Firma Urquieta durch einen recht spektakulären Fall. Mónica, ein reizendes und sehr intelligentes junges Mädchen, bekam dort ein Hörgerät angepasst, das ihr zum erstenmal im Leben erlaubt, etwas zu hören. Im Alter von 17 Jahren befindet sie sich praktisch in der Situation eines Kleinkindes, das erst lernen muss, die Töne mit Begriffen zu verbínden. Sie wird darum noch einige Zeit Therapie in Anspruch nehmen müssen, doch hoch motiviert wie sie ist, wird es ihr sicher gelingen, den angestrebten Erfolg zu erzielen. Schließlich hat sie ihre Fähigkeiten schon damit unter Beweis gestellt, dass sie trotz ihrer Behinderung die Mittelschule mit sehr guten Noten abgeschlossen hat.

Yetzarely ist ein neunjähriges Mädchen mit minimaler Sehkraft, dem wir durch die Beschaffung der ärztlich verordneten Geräte (Teleskop, Speziallupe und Lichtschutzbrille) zu einer wesentlichen Verbesserung verhelfen konnten. Auch sie braucht noch therapeutische Hilfe, um mit den Geräten umgehen zu lernen. Als Dank für die Sehhilfen hat Yetzarely uns ein großes Bild gemalt (siehe Galerie).

Einen Spezial-Liegerollstuhl bekam der hochgradig behinderte, zehnjährige Spastiker Angel, während wir bei dem fünfjährigen Leo einen Zuschuss zu den Beinschienen leisteten, die es ihm ermöglichen, erste Stehversuche zu machen. Für gehbehinderte Senioren haben wir 10 Gehstöcke bereitgestellt und für ein blindes junges Mädchen einen Blindenlangstock. Daneben haben wir mehrere Spezialkissen und –matratzen gegen Wundliegen gespendet.

Das weiterhin bestehende Transportproblem für die behinderten Personen, die das Angebot des kleinen Reha-Zentrums wahrnehmen wollen, fand eine provisorische Lösung durch den Umstand, dass unser Freund Ramón González seinen Pkw für Transportfahrten zur Verfügung stellt, wobei wir die Benzinkosten übernehmen.

In dem Bestreben, Geld für ihre Organisation Derribando barreras einzunehmen, haben Ramón und Lili einen second-hand-Verkauf organisiert, für den wir Kleidung, Spielzeug und andere Gegenstände gesammelt haben.

Um ihren Handlungsspielraum zu erweiten, unterstützen wir Ramón und Lili bei dem Bestreben, Derribando barreras als eingetragenen Verein zu konstituieren.

In San Antonio de las Huertas wurde mit unserer finanziellen Unterstützung weiter an der Verwirklichung des Pilzzuchtprojektes gearbeitet, das gute Fortschritte verzeichnet.

Über Chiautla bekamen wir Kontakt zu dem Hersteller von hygienischen Wassertanks, die dieser uns zu einem sehr günstigen Preis angeboten hat. 53 Familien haben in San Antonio Interesse angemeldet. Unsere Absicht ist es, den Kaufpreis vorzulegen, um den Leuten im Dorf erschwingliche Ratenzahlungen zu ermöglichen. Die ursprünglich für Dezember geplante Übergabe hat sich leider etwas verzögert, da wir noch immer auf der Suche nach einem billigen Transport sind.