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Jahresbericht 2020

Trotz der in Mexiko mit erschreckend hohen Zahlen grassierenden Pandemie und zeitweiligen Lockdowns liefen einige unserer Aktivitäten in den gewohnten Bahnen ab, während in anderen Bereichen neue Bedarfsfälle auftraten.

Unter der ersten Kategorie ist das Heim für chronisch Kranke in Tepexpan zu erwähnen, wo wir auch dieses Jahr wieder mit Rollstühlen (diesmal überwiegend Spezialrollstühlen mit erhöhter und verstellbarer Rückenlehne) und sonstigen Hilfsmittteln und Reparatur der konventionellen Rollstühlen aushelfen konnten. Durch den Kontakt zu einer anderen Hilfsorganisation konnten wir dafür sorgen, dass die inzwischen schrottreifen Badeliegen dort durch 3 neue (es fehlen noch 9) ersetzt wurden. Diese wurden allerdings mit so kleinen Rädern geliefert, dass bei den nicht optimalen Bodenverhältnissen die Stabilität der Liegen absolut gefährdet war und wir für eine Nachbesserung mit grösseren Rädern sorgen mussten.

Einer der neuen konventionellen Rollstühle für Tepexpan
Reparierte Rollstühle für unsere Schützlinge in Tepexpan

Unsere Zusammenarbeit mit den Vinzentiner Schwestern setzten wir mit Geldspenden für den Kauf von Saatgut für den Stützpunkt in der entlegenen Bergregion der Tarahumara, aber auch mit einer finanziellen Unterstützung für das Provinzialhaus in Mexiko-Stadt, fort.

Ergebnisse unserer Saatgutspende für die Bauern in der Bergregion der Tarahumara

Unseren Schützling Omar traf die Pandemie insofern hart, als seit langem die Schulen in Mexiko geschlossen sind und auf Fernunterricht umgestellt wurde. Zwar leiht ihm die Schulleiterin dafür sogar einen internetkommunikationsfähigen Laptop, doch fehlt ihm leider sehr der vorher so positive Kontakt zu den anderen Schülern. Andererseits konnte er erfreulicherweise seine Bewegungstherapie mit jeweils zwei Sitzungen pro Woche ohne Unterbrechung fortführen. Insgesamt betrachtet wird es aber durch die Pandemie doch eine Weile länger dauern als ursprünglich gedacht, bis wir ihn in ein selbständiges Arbeitsleben entlassen können.

Omar Ende 2020

Pandemiebedingte Massnahmen waren, neben der Unterstützung der Vinzentinerinnen in Mexiko-Stadt, Finanzhilfe beim Erwerb eines Sauerstofftanks für einen Kranken sowie der Einkauf von Mundschutzmasken für zwei Krankenhäuser und für die Mitarbeiter der vorherigen ärztlichen Leiterin des Krankenheimes in Tepexpan.

Voller Verzweiflung angesichts des totalen Stillstands auf dem Tourismussektor wandte sich die uns seit vielen Jahren bestens bekannte Weberfamilie aus Teotitlán del Valle, Oaxaca, mit der Bitte um ein Darlehen an uns. Auf unseren Vorschlag hin stellte die von uns mit einem kleinen Betrag geförderte Abiturientin der Familie sehr geschickt einen Katalog zusammen, den wir und viele unserer Freunde weiter verbreiteten und der dann doch zu diversen Aufträgen führte.

Soweit in grossen Zügen unsere Aktivität im zu Ende gehenden Jahr. Was das Neue bringen wird, steht diesmal mehr denn je unter einem grossen Fragezeichen.

Jahresbericht 2019

Wieder geht ein Jahr zu Ende und gibt damit Anlass zu einem Rückblick und Bericht. Im Groβen und Ganzen verlief das Jahr  2019  weitgehend in den gewohnten Bahnen, mit Besuchen in dem Hospital für chronisch Kranke in Tepexpan, mit der Organisation von Wartung und Reparatur von Rollstühlen, Beschaffung von Medikamenten, der Spende von Spezialmatratzen und Aquagel gegen Wundliegen sowie einer neuen Matratze für den Massagetisch. Einen Schwerpunkt bildet derzeit die Beschaffung von 10 Spezialrollstühlen mit verlängerter Rückenlehne, mit Gesamtkosten in der Gröβenordnung von € 4000,-.

Unseren Partnerinnen in den Bergen von Chihuahua, den Vinzentiner-Schwestern, die dort an entlegenen Orten die extrem arme eingeborene Bevölkerung betreuen, halfen wir mit Sachspenden und Geldbeträgen  für Saatgut, Milchpulver und Vliesstoffen für Winterbekleidung für Kinder. 

In Oaxaca unterstützen wir eine überdurchschnittlich begabte Schülerin aus einem Weberdorf mit einem kleinen monatlichen Zuschuss zum Schulgeld.

 Ein weiterer Zuschuss von uns ermöglichte einem jungen Mann, der durch einen Arbeitsunfall ein Bein verloren hat, die Anschaffung einer Prothese, mit der er auf dem Bau arbeiten und den Unterhalt für seine Familie verdienen kann. 

Schlieβlich gibt es weiterhin unsere Aktivitäten in dem Mazahua-Dorf San Antonio de las Huertas. Dort unterstützen wir seit einiger Zeit eine durch Diabetes erblindete Frau, die dank einer Spezialbehandlung wenigstens noch Schatten wahrnehmen kann. 

Der Schwerpunkt dort ist jedoch unser seit 12 Jahren betreuter Schützling Omar, inzwischen ein trotz seiner Behinderung überaus positiv eingestellter, lernbegieriger junger Mann, den wir aus recht unerfreulichen familären Verhältnissen und der absoluten Chancenlosigkeit im Dorf befreien wollen, um ihm in der Stadt die Möglichkeit einer Ausbildung und eines menschenwürdigen Lebens zu eröffnen. Erster wichtiger Schritt in dieser Richtung war ein chirurgischer Eingriff, der die Versteifung seiner Gelenke verringerte und damit eine bessere Beweglichkeit ermöglicht. Unabdingbare Ergänzung hierzu ist jedoch eine sehr lange und intensive Rehabilitation, die es ihm immerhin an seinem 19. Geburtstag erlaubte, erste kleine Schritte mit Beinschienen und Krücken zu versuchen. Dieser Prozess, der es ihm am Ende ermöglichen soll, weitgehend auf den Rollstuhl zu verzichten, ist jedoch noch lange nicht zu Ende, obgleich er sehr diszipliniert und konsequent an sich arbeitet. Inzwischen haben wir auch eine – leider nicht ganz billige – Institution gefunden, an der er in komprimierter Form seinen Sekundarschulabschluss nachholen kann, so dass die Zukunftsaussichten für ihn wirkllich positiv sind.

All unsere o.a. Aktivitäten sind nur möglich dank der Groβzügigkeit unserer Spender und Spenderinnen, denen wir von ganzem Herzen danken. Wir wünschen Ihnen allen ein gutes Neues Jahr, reich an Gesundheit und erfreulichen Begebnissen und grüβen, auch im Namen unserer Schützlinge, herzlich!

Jahresbericht 2018

Im vergangenen Jahr war der Umfang unserer Tätigkeit zwangsläufig durch Einschränkungen unserer personellen wie finanziellen Mittel vorgegeben und beschränkte sich überwiegend auf Unterstützungsmaßnahmen im gesundheitlichen Bereich.

Wie üblich, besuchten wir mehrmals unsere Freunde mit Behinderung in Tepexpan und überbrachten Dekubitusspezialmatratzen und –kissen sowie Medikamente und kümmerten uns um die Reparatur einiger Rollstühle. Erfreulicherweise können wir uns mittlerweile in Tepexpan in vielen Dingen auf die effiziente Unterstützung unseres freiwilligen Mitarbeiters Enrique Vieyra und seiner Frau Juanita verlassen.

Auch San Antonio de las Huertas haben wir mehrfach besucht und betreuen dort weiterhin unseren inzwischen erwachsenen Schützling Omar, wobei uns leider die recht komplizierte Familie des öfteren Steine in den Weg legt. Außerdem unterstützen wir eine durch Diabetes erblindete Frau, die dank einer besonderen Behandlung wenigstens wieder schemenhafte Schatten erkennen kann.

Im Bergland der Sierra Tarahumara in Chihuahua arbeiten wir weiterhin mit den Vizentiner Schwestern in dem Projekt von Corre Coyote zusammen. Für die bitterkalten Wintermonate haben wir warme Stoffe gekauft, aus denen Kinderkleidung hergestellt wurde; ansonsten wurde von unserer Unterstützung Pulvermilch für die Kinder und Saatgut gekauft, was im vergangenen Jahr eine erfreulich gute Ernte erbrachte.

Im Süden des Landes haben wir weiterhin das vom Erdbeben 2017 schwer beschädigte Krankenhaus in Juchitán, Oaxaca unterstützt.

Für ein kleines Mädchen mit Thyreoglossuszyste haben wir einen Zuschuss zu der erforderlichen Operation gewährt; ausserdem unterstützen wir eine kleine Spastikerin beim Erwerb verschiedener Hilfsmittel und in der Finanzierung ihrer OP-Kosten. Für einen behinderten kleinen Jungen haben wir einen geeigneten Rollstuhl in Auftrag gegeben, zu dessen Kosten die Familie nur einen kleinen Beitrag leisten muss.

Für einen unserer erwachsenen Schützlinge haben wir eine Rampe anfertigen lassen, mit der er samt Rollstuhl das Auto seines hilfsbereiten Nachbarn errklimmen kann.

Eine besondere Freude war es für uns, an der feierlichen Sitzung teilzunehmen, bei der die Krankenschwester-Studentin, die wir jahrelang mit einem Zuschuss zu Fahrtkosten und Studiengebühren unterstützt hatten, ihren akademischen Abschluss bescheinigt bekam.

Jahresbericht 2017

Das Jahr 2017 verlief bis über die Jahresmitte hinaus sowohl wegen der nachhaltigen Schwäche unserer Finanzen als auch aufgrund gesundheitlicher und familiärer Probleme in unserem kleinen Team in sehr schmalen Bahnen. In den ersten sieben Monaten beschränkten sich unsere Aktivitäten auf kleine Hilfsmaßnahmen (Medikamente, Spezialmatratzen und -sitzkissen für Tepexpan, Reparaturen der E-Rollstühle und Unterstützung der Krankenschwesterschülerin Rocío, die ihre Ausbildung mit Auszeichnung beendet hat).

Doch dann brachte uns der August die freudige Überraschung, dass uns eine [von unserem alten Bekannten und Gönner, Herrn Kühner, vermittelte] großzügige Spende der Pro-Interplast-Stiftung Seligenstadt in die Lage versetzte, in der zweiten Jahreshälfte einer Reihe von Menschen wertvolle Hilfe zu leisten. In dem seit vielen Jahren von uns betreuten Krankenhaus von Tepexpan konnten wir u.a. verschiedene Behinderte mit dringend benötigten Medikamenten versorgen und einen Zuschuss zu einer Hüftprothese, zu Zahnbehandlung und zu Hörgeräten für einen stark Hörgeschädigtem geben, neben Spezialmatratzen und -Sitzkissen gegen Wundliegen.
Im Rahmen unseres Projektes Corre Coyote konnten wir Fleecestoffe für wärmende Winterkleidung neben diversem anderen Material in die entlegenen Tarahumara-Berge des mexikanischen Nordens schicken.
Ausserdem besorgten wir mehrere manuelle Rollstühle, Toilettenstühle, Spezialmatratzen und eine Hörhilfe für verschiedene Antragsteller und unterstützten eine indigene Frau aus dem Lacandonengebiet, die zur Behandlung ihrer Krankheit mehrmals im Jahr in die Hauptstadt kommen muss. Des weiteren konnten wir einem jungen Familienvater eine Beinprothese finanzieren.

Von grösster Bedeutung aber war es, dass wir dank dieser Spende unserem besonderen Schützling Omar, dem gehbehinderten Jungen aus dem Mazahuadorf, den wir seit über zehn Jahren betreuen, nicht nur neue Medikamente und Arztbesuche finanzieren und seine inzwischen nicht mehr passenden Beinschienen erneuern konnten. Unsere grösste Sorge war es seit Omars Rückkehr in sein Dorf gewesen, dass der lern- und lesebegierige Junge dort die Sekundarschule nicht besuchen konnte, weil der überaus holprige Erdweg mit einem manuellen Rollstuhl absolut nicht zu befahren war. Nun aber konnten wir in einem kleinen Handwerksbetrieb, dessen Inhaber ein selbst gehbehinderter Ingenieur ist, einen ganz auf Omars Bedürfnisse abgestellten, geländegängigen Elektrorollstuhl anfertigen lassen, der den Siebzehnjährigen in die Lage versetzen wird, sich freier zu bewegen und so hoffentlich auch noch seinen Schulabschluss nachzuholen.

Einige unserer Freunde und Gönner haben uns Spenden für die Erdbebenopfer geschickt. Dieses Geld haben wir im Besonderen für Baumaterial in Morelos und für ärztliches Material im Krankenhaus Macedonio Benitez Fuentes in Juchitán, Oaxaca, verwendet. Bis Januar 2018 war es unter Planen auf dem Fussballplatz untergebracht, jetzt konnten sie in ein Behelfskrankenhaus, einem ehemaligen Kulturzentrum, neben der Feuerwehrstation umziehen. Es fehlt an Vielem, angefangen von Ärztekitteln über sterile OP Kleidung zu Blutzuckermeßstreifen und Spezialmatratzen.
Leider gehen auch an uns die Jahre nicht spurlos vorbei, so dass wir in der letzten Zeit des öfteren etwas kürzer treten mussten. Doch dieser Abschluss des Jahres 2017 hat uns einen beachtlichen Schub neuer Energie verpasst, für den wir allen freundlichen Spendern, auch im Namen der Begünstigten, von Herzen danken.