Halbjahresbericht 2012–1

Rehabiliationszentrum in Chiautla

Dieses von unseren überaus engagierten und aktiven Freunden Ramón González und Lilia Ponce (beide schwer körperbehindert) ins Leben gerufene Hilfswerk hat sich in den letzten Monaten erfolgreich entwickelt und ist zu einem neuen Schwerpunkt unserer Aktivitäten geworden. So haben wir beispielsweise bei der Einrichtung des Zentrums den Einbau von Raumteilern und einer Rampe sowie die Elektroinstallation mit finanziert. Neben Spezialmatratzen gegen Wundliegen und ebensolchen Sitzkissen für Rollstühle konnten wir dann einen Patientenlifter übergeben, der voriges Jahr von Sanitätshaus Richter in Kist gespendete wurde, sowie ein motorisiertes Dreirad, das für Lilia Ponce mittlerweile ein wertvolles Arbeitsinstrument geworden ist. Ramón González haben wir beim Erwerb eines Leichtrollstuhls unterstützt, der es ihm ermöglicht, ohne Hilfe von Dritten sein Behindertenauto zu besteigen und zu verlassen, wodurch er eine – bei Behinderten in Mexiko leider seltene – Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit erlangt hat, die ganz wesentlich dem Reha-Projekt zugute kommt.

An laufenden Vorhaben in diesem Kontext wäre zu erwähnen, dass wir uns derzeit um fachkundigen Rat und Unterstützung bemühen, um ein schwer hörgeschädigtes junges Mädchen mit einem Hörgerät auszustatten.

Behindertenwohnheim in Tepexpan

Hier haben, wie schon früher in ähnlichen Fällen, die voriges Jahr importierten Elektrorollstühle den glücklichen Empfängern das unschätzbare Gefühl neuer Beweglichkeit und Lebensqualität vermittelt.

Ein gravierender Ausgabeposten, der unser Budget sehr belastet hat, bestand in der Generalüberholung vieler der im Laufe der Jahre von uns eingeführten, gebrauchten Elektrorollstühle, die wir ausserdem alle mit den haltbareren (aber auch entsprechend teureren) Gel-Batterien ausgestattet haben. Um sicher zu gehen, dass diese Geräte pfleglich behandelt und nicht ohne unser Wissen weitergegeben werden, haben wir einen Nutzungsvertrag ausgearbeitet, den alle Benutzer unterschrieben haben. Daneben stellten auch hier die von uns bereitgestellten Spezialmatratzen und Sitzkissen eine erhebliche Erleichterung für die häufig von Schwären geplagten Patienten dar.

Vor über einem Jahr wurde die erwachsene Tochter eines der Heimbewohner überfahren und schwerst verletzt und musste in der Zwischenzeit mehrfach operiert werden. U.a. bekam sie ein Bein amputiert, weshalb wir uns dafür einsetzen, dass sie einen geeigneten Rollstuhl und eine Gehhilfe bekommt.

Ausserdem bat uns ein junger Gehbehinderter, der am Behindertensport teilnehmen möchte, um ein Darlehen zum Erwerb eines Sportrollstuhls. Wegen der Ebbe in unserer Kasse mussten wir ihn allerdings vorerst auf später mal vertrösten.

San Antonio de las Huertas

In diesem Mazahua-Dorf können wir nach wie vor mit Freude und Erleichterung beobachten, wie positiv und voller Lebensfreude sich die junge Maricela Sánchez entwickelt, die vor 2 Jahren mit der Unterstützung unseres Vereins eine Niere ihrer Mutter übertragen bekam. Vor einigen Wochen beunruhigte uns die Nachricht, dass sie mit einer Harnleiterinfektion in das Krankenhaus der Sozialversicherung eingeliefert werden musste, aber dank der guten Zusammenarbeit des sie derzeit betreuenden Arztes von der mexikanischen Sozialversicherung mit dem Arzt, der die Transplantation vorgenommen hat und der nach wie vor seine damalige Patientin nicht aus den Augen lässt, konnte dieses Problem gelöst werden.

Für die Familie von Maricela und einige andere Bewohner des Dorfes ist es uns gelungen, eine neue Einkommensquelle zu erschliessen. Wir konnten eine Gruppe hieran Interessierter mit einem ebenso erfolgreichen wie hilfsbereiten Pilzzüchter in Verbindung setzen, der ihnen kostenlos den entsprechenden fachlichen Unterricht und auch für die Zukunft alle erforderliche Beratung angeboten hat. Inzwischen wird mit unserer Unterstützung ein fachmännisch angelegter Schuppen für die Pilzkulturen gebaut und die erste Ernte sah nicht nur gut aus, sondern war auch hervorragend im Geschmack. Dabei ist es eine besondere Freude, zu beobachten, mit welcher Begeisterung und Sorgfalt einer der älteren Brüder von Maricela sich diesem für ihn vollkommen neuen Wissens- und Tätigkeitsgebiet widmet. Als nächstes soll eine Zisterne mit entsprechendem Leitungssystem gebaut werden, um das Regenwasser nutzen zu können.


Alle in diesen Berichten genannten Aktivitäten wären ohne Ihre wertvolle finanzielle Unterstützung nicht möglich gewesen und so möchten wir hier im Namen aller von uns Betreuten ein herzliches Dankeschön sagen!

Es grüßen im Namen aller Mitglieder unseres Vereins

Ruth Mennel         Edda Webels
Vorsitzende         Schriftführerin

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