Archiv der Kategorie: Tätigkeitsberichte

Jahresbericht 2022

FUNDACION DELFINO DEL ANGEL MELO A.C. -JAHRESBERICHT 2022-

Obgleich das Jahr rundum erst einmal gar nicht vielversprechend aussah, führten ein paar unerwartete, glückliche Umstände dazu, dass sich, dank einiger groβzügiger Spenden, die Zukunft für mehrere unserer Schützlinge in viel freundlicherem Licht zeigt.

Einer dieser glücklichen Zufälle war, dass unsere Vorsitzende von einem fussamputierten Taxifahrer die Anschrift eines hervorragenden und überaus hilfsbereiten Prothesenherstellers bekam. Dieser half gleich drei unserer Kunden. Der erste war José de Jesús, der im Industriegebiet von Toluca überfallen und vor den Zug geworfen worden war, wodurch er beide Beine verlor. Er hat inzwischen beide Prothesen und ist in Rehabalitation im Behindertenheim und sehr glücklich darüber, dass er sich mit Gehhilfen selbständig bewegen kann.

Die zweite ist Estefany, eine talentierte junge Studentin, die im Alter von 2 Jahren von einem Auto überfahren worden war und sich seither, entsprechend ihres Wachstums, immer wieder mit neuen, möglichst billigen Prothesen behelfen musste, während sie nunmehr eine neue, „mit optimalem Kniegelenk für ein junges Mädchen“, bekam, wie der Prothesenhersteller Eric sich ausdrückte.


Estefany mit Prothese – rechts Eric Lemus, der die Prothese angepasst hat, links der Physiotherapeut Aldair, Ortoshalom – 
Estefany con prótesis – der. Eric Lemus, izq. Aldair, fisioterapeuta

Aufgrund einer weiteren zufälligen Bekanntschaft unsererseits konnte sie sich erfolgreich für ein Stipendium bewerben, das die Stiftung einer der gröβten Banken Mexikos für Studierende mit Behinderung ausgeschrieben hatte und erhielt zudem noch ein Stellenangebot bei der Bank.

Der dritte, Luis, lebt in einem kleinen Ort weitab in der Provinz, wo er sich seit langem mit seiner uralten Prothese quälte, die nunmehr durch eine tadellose neue ersetzt wurde.

Ein weiterer Begünstigter dieses Jahres ist der gehörlos geborene zehnjährige Emilio, der bei der Anpassung des Hörgerätes voller Staunen zum ersten Mal erlebte, was Hören bedeutet. Inzwischen geht er in eine Spezialschule und hat bereits gelernt, sich sprachlich viel besser auszudrücken.

Ein besonderes Glücksjahr war 2022 für unseren Omar. Bereits Anfang des Jahres bekam er seinen 8 Jahre alten und schon sehr lädierten Rollstuhl gegen einen neuen, von einer Freundin gespendeten, ausgetauscht. Nach all den Schwierigkeiten der Pandemiejahre bestand er erfolgreich die Sekundarschule, und wir zerbrachen uns den Kopf, in welchem Handwerk er trotz seiner durch die Krankheit verkrümmten Finger Erfolg haben könnte. Da kam auch ihm die Ausschreibung der o.e. Bank zu Hilfe, die ihm ein dreijähriges Teilstipendium für den Abschluss der Abiturstufe gewährte. Auβerdem nahm er im Juli an einem dreitägigen Kurs für Rollstuhlfahrer teil. Es war eine sehr wertvolle Erfahrung für ihn, 72 Stunden mit Leuten zu verbringen, die genau wie er an den Rollstuhl gefesselt sind, und zudem zu lernen, dass man sich mit einem Sportrollstuhl doch recht wendig bewegen kann. Als Krönung des Ganzen bekam er dann auch noch einen solchen geschenkt. Seither macht er groβe Fortschritte in Bezug auf seine Selbständigkeit, obgleich die Schwierigkeiten in dieser Hinsicht hier viel gröβer sind als in Europa. Immerhin fährt er jetzt schon selbst per Metrobus, dem einzigen barrierefreien Vehikel im gesamten öffentlichen Verkehrssystem, zu seiner Physiotherapie und wir konnten Israel, der lange Zeit einen der am schwersten behinderten Patienten von Tepexpan betreut hatte, als väterlichen Freund für ihn gewinnen, der ihn häufig bei seinen neuen Unternehmungen unterstützt.

Nach diesem Sonderbericht über unsere diesjährigen Glückspilze bleibt noch zu erwähnen, dass wir unsere behinderten Freunde in Tepexpan nicht im Stich lassen (für sie haben wir einiges Material wie Ventile und Masken für die Sauerstoffgeräte und Handschuhe besorgt), ebenso wenig wie die Vinzentiner-Schwestern und die kleine Spastikerin Judith. Diese ist mittlerweile 15 Jahre alt und brauchte dieses Jahr nicht nur einen neuen Spezialrollstuhl für ihre Gröβe, sondern musste leider auch zweimal wegen Lungen- und Harnwegentzündungen und schwerem Wundschorf ins Krankenhaus. Ihr hilft nach wie vor mit Medizinen, speziellen Wundpflastern und dem neuen Rollstuhl unsere treue anonyme Spenderin in den USA.

Judiths zu klein gewordenen Rollstuhl bekam ein Fünfjähriger, Andres, aus Michoacan, der in Mexiko-Stadt seine schweren Brandwunden behandelt bekam und bei den Vinzentinerinnen unterkam, die uns mit ihm in Verbindung setzten.

Dank der Groβzügigkeit unserer Spender konnten wir auch noch Aquilino einen neuen E-Rollstuhl übergeben, der noch ein paar Anpassungen benötigt, da Aquilino ihn nur mit dem Fussschalter starten kann.

Einigen Patienten in Tepexpan und Bewohnern entfernt liegender Dörfer konnten wir mit den von unserem Mitarbeiter Enrique restaurierten Standard-Rollstühlen helfen.

Zu guter Letzt bleibt uns nur allen von Herzen zu danken, die uns mit ihrer Spende in die Lage versetzen, all dies zu machen.

Jahresbericht 2017

Das Jahr 2017 verlief bis über die Jahresmitte hinaus sowohl wegen der nachhaltigen Schwäche unserer Finanzen als auch aufgrund gesundheitlicher und familiärer Probleme in unserem kleinen Team in sehr schmalen Bahnen. In den ersten sieben Monaten beschränkten sich unsere Aktivitäten auf kleine Hilfsmaßnahmen (Medikamente, Spezialmatratzen und -sitzkissen für Tepexpan, Reparaturen der E-Rollstühle und Unterstützung der Krankenschwesterschülerin Rocío, die ihre Ausbildung mit Auszeichnung beendet hat).

Doch dann brachte uns der August die freudige Überraschung, dass uns eine [von unserem alten Bekannten und Gönner, Herrn Kühner, vermittelte] großzügige Spende der Pro-Interplast-Stiftung Seligenstadt in die Lage versetzte, in der zweiten Jahreshälfte einer Reihe von Menschen wertvolle Hilfe zu leisten. In dem seit vielen Jahren von uns betreuten Krankenhaus von Tepexpan konnten wir u.a. verschiedene Behinderte mit dringend benötigten Medikamenten versorgen und einen Zuschuss zu einer Hüftprothese, zu Zahnbehandlung und zu Hörgeräten für einen stark Hörgeschädigtem geben, neben Spezialmatratzen und -Sitzkissen gegen Wundliegen.
Im Rahmen unseres Projektes Corre Coyote konnten wir Fleecestoffe für wärmende Winterkleidung neben diversem anderen Material in die entlegenen Tarahumara-Berge des mexikanischen Nordens schicken.
Ausserdem besorgten wir mehrere manuelle Rollstühle, Toilettenstühle, Spezialmatratzen und eine Hörhilfe für verschiedene Antragsteller und unterstützten eine indigene Frau aus dem Lacandonengebiet, die zur Behandlung ihrer Krankheit mehrmals im Jahr in die Hauptstadt kommen muss. Des weiteren konnten wir einem jungen Familienvater eine Beinprothese finanzieren.

Von grösster Bedeutung aber war es, dass wir dank dieser Spende unserem besonderen Schützling Omar, dem gehbehinderten Jungen aus dem Mazahuadorf, den wir seit über zehn Jahren betreuen, nicht nur neue Medikamente und Arztbesuche finanzieren und seine inzwischen nicht mehr passenden Beinschienen erneuern konnten. Unsere grösste Sorge war es seit Omars Rückkehr in sein Dorf gewesen, dass der lern- und lesebegierige Junge dort die Sekundarschule nicht besuchen konnte, weil der überaus holprige Erdweg mit einem manuellen Rollstuhl absolut nicht zu befahren war. Nun aber konnten wir in einem kleinen Handwerksbetrieb, dessen Inhaber ein selbst gehbehinderter Ingenieur ist, einen ganz auf Omars Bedürfnisse abgestellten, geländegängigen Elektrorollstuhl anfertigen lassen, der den Siebzehnjährigen in die Lage versetzen wird, sich freier zu bewegen und so hoffentlich auch noch seinen Schulabschluss nachzuholen.

Einige unserer Freunde und Gönner haben uns Spenden für die Erdbebenopfer geschickt. Dieses Geld haben wir im Besonderen für Baumaterial in Morelos und für ärztliches Material im Krankenhaus Macedonio Benitez Fuentes in Juchitán, Oaxaca, verwendet. Bis Januar 2018 war es unter Planen auf dem Fussballplatz untergebracht, jetzt konnten sie in ein Behelfskrankenhaus, einem ehemaligen Kulturzentrum, neben der Feuerwehrstation umziehen. Es fehlt an Vielem, angefangen von Ärztekitteln über sterile OP Kleidung zu Blutzuckermeßstreifen und Spezialmatratzen.
Leider gehen auch an uns die Jahre nicht spurlos vorbei, so dass wir in der letzten Zeit des öfteren etwas kürzer treten mussten. Doch dieser Abschluss des Jahres 2017 hat uns einen beachtlichen Schub neuer Energie verpasst, für den wir allen freundlichen Spendern, auch im Namen der Begünstigten, von Herzen danken.

Jahresbericht 2016

Alle Jahre wieder unser Bericht über unsere verschiedenen Tätigkeiten –
a) San Antonio de las Huertas
Auch dieses Jahr konnten wir wieder eine Lieferung von 28 Trinkwasserbehaeltern und 4 Zisternen vornehmen. Insgesamt stehen nun 191 normale 1200-Liter-Tanks und 14 sogenannte „Zisternen“ (2800 Liter) im Mazahua-Dorf. Dies versetzt die betreffenden Familien in die Lage, die groβen Schwankungen in der Trinkwasserversorgung auszugleichen und vor allen Dingen in der Regenzeit das reichliche Regenwasser zu nutzen.
Wie seit vielen Jahren unterstützen wir weiterhin eine Gruppe von Frauen aus San Antonio beim Vertrieb ihrer originell bestickten T-Shirts.
Von unseren beiden besonderen Schützlingen ist zu berichten, dass Maricela weiterhin auf der Warteliste für eine Spenderniere steht und bis dahin mehrmals pro Woche zur Dialyse in die Staatshauptstadt Toluca fahren muss. 2016 hat sie auch in einem Stoffgeschäft gearbeitet (was sie leider aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste) und ihr Fernstudium fortgesetzt. Dank der Behandlung und der regelmäβigen Kontrolluntersuchungen in dem hervorragenden (staatlichen) Hospital de Nutrición, in dem wir sie unterbringen konnten, blieben ihr (und uns) die früher so häufigen, lebensbedrohenden akuten Krisen erspart.
Omar konnte auch dieses Jahr nicht in die Schule gehen – trotz der Rampen – da die Strasse erst vor kurzem asphaltiert wurde. Wir hoffen, dass er im nächsten Schuljahr die Schulausbildung fortsetzen kann.
b) Heim für Menschen mit Behinderung in Tepexpan
Wie in früheren Jahren unterstützten wir die Bewohner dieses Heims mit Spezialmatratzen- und -kissen (anticubitus), sowie bei der Beschaffung und Reparatur von manuellen und elektrischen Rollstühlen. Im Januar werden wir wieder warme Kleidung uebergeben können.
Leider steht – wie im letzten Jahr erwähnt – kein geeignetes Fahrzeug zur Verfügung, so daß wir keine Ausflüge mehr organisieren konnten. Ein eigenes Fahrzeug zu beschaffen ist nach wie vor weit ausserhalb unserer finanziellen Möglichkeiten.
c) Einzelfälle
– Die Krankenschwesterschülerin, die wir seit Jahren mit Fahrtkosten und einem Teil des Studiengeldes unterstützen, hat ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und schreibt im Moment ihre Abschlußarbeit und macht ihren Sozialdienst.
– Für ein spastisches Mädchen in Chiautla besorgen und finanzieren unsere Freunde weiterhin das Spezialmedikament aus den USA, in diesem Jahr kam auch noch eine in Mexiko nicht erhältliche Sonde dazu.

Medizin aus USA für Judit im Juni 2016

Medizin aus USA für Judit im Juni 2016

Sor Irma, eine der Vinzentinerinnen, die früher in dem Behindertenheim in Tepexpan war, ist weiterhin in dem entlegenen, armen Gebirgsdorf im nördlichen Staat Chihuahua tätig. Wir konnten sie auch in diesem Winter mit Beiträgen zum Kauf von warmen Stoffen unterstützen. Im Mazahua-Dorf haben sie dafür gebrauchte Kleidung zu Mini- Preisen verkauft und der Erlös ist komplett nach Chihuahua gegangen. „Ein Dorf hilft dem anderen“.

Sor Irma in Tarahumara

Sor Irma in Tarahumara

– Für den jungen Querschnittsgelähmten aus Chiautla haben wir nun auch einen Krankenlift besorgt, da seine Mutter ihn nicht mehr tragen kann. Der im letzten Jahr angeschaffte E-Rollstuhl ermöglicht es ihm, selbständig zur Arbeit fahren zu können. Wir haben ihn auch beim Kauf von neuen Batterien unterstützt.

Aquilino aus Chiautla bekam einen Krankenlift

Aquilino aus Chiautla bekam einen Krankenlift

– Ein kleiner Junge aus Chiautla hat einen Spezialrollstuhl bekommen, ebenso ein Mann in San Vicente, Coyoacan.

Adriel aus Chiautla in seinem Spezialrollstuhl

Adriel aus Chiautla in seinem Spezialrollstuhl

– Dann liegen uns Anträge zur Finanzierung einer Chemotherapie und zur Anschaffung von Hörgeräten für 2 Personen vor.

 

Jahresbericht 2015

Gruß an unsere Freunde und Förderer im Dezember 2015

Liebe Freunde und Förderer,
anlässlich  dieses Jahreswechsels möchten wir uns wieder bei Ihnen melden.
Dabei wollen wir Ihnen vor allen Dingen unsere besten Wünsche für ein gesundes und in jeder Hinsicht gedeihliches Jahr 2016 übermitteln und Sie zugleich um Entschuldigung bitten wegen des ausgefallenen Halbjahresberichts im abgelaufenen Jahr.
Der Grund hierfür war, dass persönliche Gesundheitsprobleme in dem einen Fall sowie solche in der engsten Familie im anderen, ebenso wie ein finanzieller Engpass unsere Aktivitäten in der ersten Jahreshälfte erheblich eingeschränkt haben. Wie Sie wissen, greifen wir grundsätzlich nicht auf bezahlte Hilfskräfte zurück, damit die gespendeten Gelder samt und sonders, ohne Verwaltungskosten, ihrer eigentlichen Bestimmung zufliessen, können dadurch aber auch zeitweilige Arbeitsunfähigkeit unsererseits nicht so leicht auffangen.
Unserem beiliegenden Bericht können Sie jedoch entnehmen, dass wir nun am Ende des Jahres 2015 dieses Manko ausgeglichen haben und auf zahlreiche Aktivitäten zurückblicken können, die durch Ihre Spenden ermöglicht wurden. Dafür möchten wir Ihnen, auch im Namen der Begünstigten, von ganzem Herzen danken und hoffen, dass wir auch weiterhin auf Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung zählen dürfen.
Mit den besten Grüβen
FUNDACION DELFINO DEL ANGEL MELO A.C.

Ruth Mennel                    Edda Webels

Jahresbericht

Wie in früheren Jahren können wir über Aktivitäten in drei Bereichen berichten:

San Antonio da las Huertas

Aufgrund der groβen Nachfrage wurden in das Mazahua-Dorf auch dieses Jahr wieder von uns vorfinanzierte Trinkwasserbehälter zu extrem günstigen Bedingungen geliefert. Insgesamt wurden dort bis jetzt 163 normale 1200- Liter-Tanks und 10 sogenannte „Zisternen“ (2800 Liter) übergeben. Dies versetzt die betreffenden Familien in die Lage, die groβen Schwankungen in der Trinkwasserversorgung auszugleichen und vor allen Dingen in der Regenzeit das reichliche Regenwasser zu nutzen.
Für die Pilzerzeugung organisierten wir rechtzeitig vor Winterbeginn eine Fortbildung zum Thema „Vermeidung von Frostschäden“ und eine besondere Unterweisung in Buchführungsfragen.
Für die Dorfbewohner konnten wir auβerdem in diesem Jahr zwei neue Hilfsquellen erschlieβen. Im Februar besuchten wir das Dorf mit einer Pfadfindergruppe, die vorher Unmengen von Kleiderspenden sowie Spielzeug und CDs gesammelt hatten. Auf dem Dorfplatz wurde ein second-hand-Markt veranstaltet, der bei den Dorfbewohnern groβen Anklang fand. Trotz der Minipreise kam eine erfreuliche Summe für den Erwerb eines Computers für die Oberschule  zusammen. Der enorme Erfolg dieses Ausflugs veranlasste die Verantwortlichen der Pfadfindersektion dazu, sich auch auf längere Sicht für das Dorf zu engagieren. Ältere Pfadfinder der gleichen Sektion kehrten Ende November für 2 Tage nach San Antonio zurück und machten mit Schülern der Sekundarebene eine Müllsammel- und Verwertungsaktion, etwas, das in solchen Dorfgemeinschaften in Mexiko ein wichtiges  Novum darstellt; einer der erwachsenen Gruppenführer war es auch, der den Buchführungskurs abhielt.
In dem anderen Fall beschlossen Leitung und Mitarbeiter des Reisebüros „Viva Zapata“ ihr 25jähriges Bestehen nicht mit einem Fest zu begehen, sondern statt dessen ein soziales Projekt zu finanzieren. Wir hörten von der Ausschreibung und bewarben uns mit dem Vorhaben, auf dem sehr unebenen Gelände der Sekundarschule von San Antonio eine Rampe zu bauen, damit unser Schützling Omar, der im Sommer die Grundschule abgeschlossen hat, sich mit seinem Rollstuhl dort bewegen kann. Da unser Projekt den Zuschlag erhielt, unternahm die ganze Belegschaft von „Viva Zapata“ Anfang September einen Ausflug nach San Antonio, wo sie nicht nur das Material für die Rampe finanzierten (die Bauarbeiten führten Väter der Schüler aus), sondern auch noch Farbe für den Kindergarten, die Gemeindeküche und die Kirchhofeinfassung mitbrachten und zum Teil selbst zu malen begannen. Voller Begeisterung hegt man bei „Viva Zapata“ die Absicht, San Antonio de las Huertas auch in Zukunft zu unterstützen.
Wie seit vielen Jahren unterstützen wir weiterhin eine Gruppe von Frauen aus San Antonio beim Vertrieb ihrer originell bestickten T-Shirts. Von unseren beiden besonderen Schützlingen ist zu berichten, dass Maricela weiterhin auf der Warteliste für eine Spenderniere steht und bis dahin mehrmals pro Woche zur Dialyse in die über eineinhalb Stunden entfernte Staatshauptstadt fahren muss. Dank der Behandlung und der regelmäβigen Kontrolluntersuchungen in dem hervorragenden (staatlichen) Hospital de Nutrición, in dem wir sie unterbringen konnten, blieben ihr (und uns) in letzter Zeit die früher so häufigen, lebensbedrohenden akuten Krisen erspart.
Omar kommt nach wie vor alle paar Monate nach Mexiko, wo er von der Ärztin, die ihn früher in dem Heim der Vinzentinerinnen betreute, kostenlos behandelt wird. Auch die Technikerin für die orthopädischen Apparate behandelt ihn kostenlos und verlangt nur den Selbstkostenpreis für die Geräte. Diese Kosten ebenso wie die Fahrtkosten werden von uns übernommen. Nach dem Abschluss der sechsjährigen Grundschule bereitet uns seine weitere Schulbildung leider immer noch Kopfzerbrechen, was insbesondere angesichts seiner Freude am Lesen und Lernen sehr schade ist. Zwar konnte mit der Hilfe von „Viva Zapata“ eine Rampe auf dem Gelände der Sekundarschule angelegt werden, aber der Erdweg dorthin ist in einem katastrophalen Zustand und mit dem Rollstuhl einfach nicht zu bewältigen. Somit bleibt nur zu hoffen, dass die Gemeinde endlich die längst versprochene Asphaltierung vornimmt oder wir eine Finanzierung finden.

Heim für Menschen mit Behinderung in Tepexpan

Wie in früheren Jahren unterstützten wir die Bewohner dieses Heims mit Spezialmatratzen- und -kissen (anticubitus), sowie bei der Beschaffung und Reparatur von manuellen und elektrischen Rollstühlen. Auch konnten wir zu Weihnachten warme Kleidung übergeben.
Unser Vorhaben, wie früher Ausflüge für sie zu organisieren, scheiterte leider daran, dass inzwischen kein geeignetes Fahrzeug mehr zur Verfügung steht und das benachbarte psychiatrische Krankenhaus auch nicht bereit ist, das vorhandene, behindertengerechte Fahrzeug leihweise zu überlassen. Ein eigenes Fahrzeug zu beschaffen ist weit ausserhalb unserer finanziellen Moeglichkeiten.
Für einen unserer alten Bekannten im Heim übernahmen wir in diesem Jahr die Kosten für eine extern vorgenommene Spezialuntersuchung.

Einzelfälle

– Im Juni verstarb Abel Orlando, der früher von unseren Freunden in Chiautla betreut wurde. Wir unterstützten ihn während der Monate vor seinem Tod mit Untersuchungs- und Arztkosten, Medikamenten, Hilfsmitteln und den Kosten für die Pflege.
– Die Krankenschwesterschülerin, die wir seit Jahren mit Fahrtkosten und einem Teil des Studiengeldes unterstützen, meldet uns regelmäβig ihre guten Fortschritte und sieht mit groβer Begeisterung ihrem Berufsleben entgegen.
– Für ein spastisches Mädchen in Chiautla organisierten wir die Beschaffung eines Spezialmedikaments aus den USA, das unsere Freunde auch finanzierten.
– Sor Irma, eine der Vinzentinerinnen, die früher in dem Behindertenheim in Tepexpan war, ist inzwischen in einem entlegenen, armen Gebirgsdorf in dem nördlichen Staat Chihuahua und bat wegen eines extremen Kälteeinbruchs um Hilfe. Wir riefen zu einer Kleidersammlung auf und konnten ihr 4 grosse Pakete mit warmer Kleidung, speziell für Kinder, schicken und einen Geldbetrag zur Beschaffung von weiterem wärmenden Material.
– Im Oktober übernahmen wir die Kosten für eine Zahnbehandlung einer Frau aus dem Urwaldgebiet der Lakandonen, im Süden von Chiapas.
– Für einen Freund von Abel haben wir einen manuellen Leichtrollstuhl finanziert, den herkömmlichen konnte er kaum bewegen.
– Und für einen jungen Querschnittsgelähmten, der über unsere Freunde aus Chiautla zu uns kam, besorgen wir gerade einen E-Rollstuhl. Er kann dann selbständig zur Arbeit fahren.
– Für zwei Personen in Chiautla haben wir Spezialsitzkissen besorgt.

Halbjahresbericht 2014-1

Schon wieder ist ein halbes Jahr verstrichen und damit  ein Bericht über unsere Tätigkeit während der ersten Hälfte dieses Jahres 2014 fällig.

Gabriel

In erster Linie ging es während dieser Monate darum, verschiedenen Personen mit Behinderung den Zugang zu dringend benötigten Hilfsmitteln zu ermöglichen,  sei es in Form von gespendeten Gegenständen bzw. unbefristeten Leihgaben  oder durch Überbrückungsfinanzierung.  Auf diese Weise konnten wir nach  Chiautla eine Gehhilfe liefern,  sowie besonders schwer Behinderten  in Tepexpan 3 Spezialrollstühle mit Liegemöglichkeit  und  Kopfstütze  zur Verfügung stellen und einen weiteren Rollstuhl  dieser Art nach Chiautla bringen.  Auf der anderen Seite konnten wir drei weiteren Gehbehinderten zu Leichtrollstühlen verhelfen, die der Techniker unseres Vertrauens zu ausserordentlich günstigen Konditionen in den USA  beschaffen konnte. Es handelt sich dabei um Rollstühle , die den Benutzern grössere Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit  bieten,  weil sie sie selbst zusammenbauen bzw. auseinandernehmen und verwahren können; einer der jüngeren Begünstigten möchte damit auch an Behindertensport teilnehmen.  Auch an Spezialmatratzen und -kissen gegen Wundliegen war wieder reichlich Bedarf und so sind inzwischen nicht nur alle aus Deutschland importierten Kubivent-Matratzen verteilt, sondern auch eine Anzahl weiterer, lokal erworbener  bzw. reparierter. Weiterlesen

Halbjahresbericht 2013-2

San Antonio de las Huertas

A) Maricela

Nachdem sich zu  unserer grossen Bestürzung herausgestellt hatte, dass die Niere, die Maricelas Mutter vor drei Jahren gespendet hat, nicht mehr funktionsfähig ist und Maricela daher  wieder zu einer regelmässigen Dialyse zurückkehren muss, gelang uns durch die Empfehlung einer befreundeten Ärztin,  dass Maricela als Patientin im Instituto Nacional de Nutrición aufgenommen wurde. Weiterlesen

Halbjahresbericht 2013-1

Der Anfang dieses Jahres war überschattet von der Sorge um unseren speziellen Schützling Maricela, die im Januar einen schweren Rückfall durchmachte. Sie war wegen drohender Abstossung der übertragenen Niere im Krankenhaus der Sozialversicherung behandelt und von dort ohne befriedigendes Ergebnis entlassen worden, was wenige Tage später zu einer Krise führte, die sie wohl kaum überlebt hätte, wenn das Team des Transplantationsarztes in der kleinen Privatklinik in Toluca nicht alles darangesetzt hätte, sie zu retten. Dies brachte viel Aufregung mit sich und hatte auch zur Folge, dass unser bescheidenes Budget gleich zum Jahresbeginn vollkommen aus dem Gleichgewicht geriet und wir nur mit Schwierigkeiten weiteren Verpflichtungen nachkommen konnten. Weiterlesen

Halbjahresbericht 2012–1

Rehabiliationszentrum in Chiautla

Dieses von unseren überaus engagierten und aktiven Freunden Ramón González und Lilia Ponce (beide schwer körperbehindert) ins Leben gerufene Hilfswerk hat sich in den letzten Monaten erfolgreich entwickelt und ist zu einem neuen Schwerpunkt unserer Aktivitäten geworden. So haben wir beispielsweise bei der Einrichtung des Zentrums den Einbau von Raumteilern und einer Rampe sowie die Elektroinstallation mit finanziert. Neben Spezialmatratzen gegen Wundliegen und ebensolchen Sitzkissen für Rollstühle konnten wir dann einen Patientenlifter übergeben, der voriges Jahr von Sanitätshaus Richter in Kist gespendete wurde, sowie ein motorisiertes Dreirad, das für Lilia Ponce mittlerweile ein wertvolles Arbeitsinstrument geworden ist. Ramón González haben wir beim Erwerb eines Leichtrollstuhls unterstützt, der es ihm ermöglicht, ohne Hilfe von Dritten sein Behindertenauto zu besteigen und zu verlassen, wodurch er eine – bei Behinderten in Mexiko leider seltene – Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit erlangt hat, die ganz wesentlich dem Reha-Projekt zugute kommt. Weiterlesen