Halbjahresbericht 2014-1

Schon wieder ist ein halbes Jahr verstrichen und damit  ein Bericht über unsere Tätigkeit während der ersten Hälfte dieses Jahres 2014 fällig.

Gabriel

In erster Linie ging es während dieser Monate darum, verschiedenen Personen mit Behinderung den Zugang zu dringend benötigten Hilfsmitteln zu ermöglichen,  sei es in Form von gespendeten Gegenständen bzw. unbefristeten Leihgaben  oder durch Überbrückungsfinanzierung.  Auf diese Weise konnten wir nach  Chiautla eine Gehhilfe liefern,  sowie besonders schwer Behinderten  in Tepexpan 3 Spezialrollstühle mit Liegemöglichkeit  und  Kopfstütze  zur Verfügung stellen und einen weiteren Rollstuhl  dieser Art nach Chiautla bringen.  Auf der anderen Seite konnten wir drei weiteren Gehbehinderten zu Leichtrollstühlen verhelfen, die der Techniker unseres Vertrauens zu ausserordentlich günstigen Konditionen in den USA  beschaffen konnte. Es handelt sich dabei um Rollstühle , die den Benutzern grössere Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit  bieten,  weil sie sie selbst zusammenbauen bzw. auseinandernehmen und verwahren können; einer der jüngeren Begünstigten möchte damit auch an Behindertensport teilnehmen.  Auch an Spezialmatratzen und -kissen gegen Wundliegen war wieder reichlich Bedarf und so sind inzwischen nicht nur alle aus Deutschland importierten Kubivent-Matratzen verteilt, sondern auch eine Anzahl weiterer, lokal erworbener  bzw. reparierter.

Ursprünglich waren mehrere Ausflüge zu Museen oder archäologischen Stätten mit den Patienten von Tepexpan geplant, die jedoch leider  wegen fehlender Transportmöglichkeit nicht stattfinden konnten.

Unser besonderer Schützling, Maricela Sánchez,  wird weiterhin von dem ausgezeichneten Hospital de Nutrición im Hinblick auf eine spätere, neue Nierenübertragung betreut. So lange diese noch nicht erfolgen kann, muss Maricela jedoch weiterhin dreimal wöchentlich zur Dialyse in die fast zwei Autostunden entfernte Stadt Toluca sowie zu leider endlosen bürokratischen Formalitäten zu dem regional zuständigen Krankenhaus der Sozialversicherung  in einer anderen  Stadt.  Beides verursacht Fahrtkosten, die  eine übergrosse Belastung für die Familie darstellen. Wir hatten deshalb zu Beginn des Jahres einen grösseren monatlichen Fahrtkostenzuschuss  für die Familie Sánchez beschlossen, den wir jedoch leider ab Jahresmitte  wieder drastisch  reduzieren müssen, weil eine solche regelmässige Ausgabe unser Budget  aus dem Gleichgewicht zu bringen droht.

Maricela

Die erfreuliche Nachricht von Maricela ist, dass  sie trotz ihrer prekären Gesundheit  sowohl ihren Schulabschluss  als auch die Aufnahmeprüfung  für den Studiengang Psychologie an einer Universität des Bundesstaates Mexico geschafft hat.

Für einen weiteren Schützling aus dem Dorf San Antonio  ging zu unserem grossen Bedauern eine  wertvolle  Etappe zu Ende. Omar, den wir vor 7 Jahren als praktisch bewegungs- und sprachunfähiges Bündel  auf dem Rücken seiner Mutter  kennengelernt  hatten, hat in dem Rehabilitationsheim der Vizentiner Nonnen, in dem wir ihn unterbringen konnten, körperlich wie geistig  gewaltige Fortschritte gemacht.  Er ist inzwischen ausgesprochen aufgeweckt und ein begeisterter Leser, hat trotz des anfänglichen Rückstandes  die 5. Klasse erfolgreich abgeschlossen und möchte gerne weiter lernen.  Leider kann er bei den Vizentinerinnen nicht mehr bleiben, weil er  mit seinen fast 14 Jahren die Altersgrenze des Heims  bei weitem überschritten hat und deshalb seinen Platz für ein anderes bedürftiges Kind räumen muss. Er kann sich auf geraden Flächen  mit seinem Rollstuhl sehr geschickt bewegen und ist auch imstande, mit Krücken kurze Strecken zu gehen.  Dies alles erlaubt ihm freilich noch lange nicht, die ca. 1 km lange Strecke  über holprige Erd- und Matschwege von der Hütte seiner Familie zur Schule in seinem Dorf zurückzulegen.  Wir bemühen uns nun, Mittel und Wege zu finden, um ihm einerseits weitere Schulbildung  sowie andererseits alle paar Wochen den Besuch bei der Rehaärztin zu ermöglichen, die ihn bisher betreut hat und bereit ist, ihn kostenlos weiter zu behandeln.  Dies ist sehr wichtig, um zu vermeiden, dass die erzielten Fortschritte nicht verloren gehen, wirft aber erhebliche logistische Probleme auf.

Omar

Omar

Schliesslich sei noch erwähnt, dass wir die Studentin Rocío weiterhin mit einem Zuschuss zu den Fahrtkosten und Studiengebühren bei ihrer Krankenschwesternausbildung unterstützen und sie selbst uns regelmässig  über ihre Fortchritte berichtet.

Abschliessend möchten wir uns herzlich bei unseren Freunden bedanken, deren Spenden  unsere Arbeit ermöglichen und ihnen versichern, dass wir stets bemüht sind, ihr Vertrauen zu rechtfertigen und unsere bescheidenen Mittel mit grösster Sparsamkeit und Effizienz einzusetzen. Wir sind insbesondere stolz darauf, die Verwaltungskosten auf einem Minimalniveau zu halten, da wir alle anfallende Arbeit selbst ausführen.